Der Meister kommt
Geschrieben von
y4u am
Samstag, 30. November 2024
VOLLEYBALL BUNDESLIGA: Schwarz-Weiss Erfurt
Erfurt. (29.Nov.24/ Stephan Siegl) Am Samstag ist wieder Volleyballzeit in der Riethsporthalle. Zu Gast bei Schwarz-Weiß Erfurt ist kein Geringerer, als der amtierende Meister, Pokalsieger und Supercup-Gewinner Allianz MTV Stuttgart. Wenn das als siegloser Letzter momentan ein noch tristes Bild abgebende Schwarz-Weiß Erfurt den amtierenden Triplegewinner, der nach acht Partien lediglich mit einer Niederlage belastet ist, empfängt, braucht es keine Insiderkenntnisse, wer der haushohe Favorit am Samstag im Erfurter Norden ist. Für Träume ist beim Rückblick auf das bisherige Saisongeschehen ebenso wenig Platz. Für Erfurt kann es in dieser Begegnung nur darum gehen, sich selbst bestmöglich aus der Affäre zu ziehen, dem Kontrahenten alles Mögliche abzuverlangen und ein Gesicht wahrendes Ergebnis zu erzielen. Im Hinspiel ist ihnen das in der nur 54 Spielminuten dauernden Partie mit nur 35 eigenen Zählern nicht wirklich gelungen. Und genau da setzt Erfurts Trainer an: „Wir wollen es auf alle Fälle besser machen als im Hinspiel. Stuttgart ist sehr stark, aber wir müssen unseren besten Volleyball aufs Spielfeld bringen“, verlangt er von seiner Mannschaft, der er ein gutes Training unter der Woche bescheinigt, auch wenn sie in Teilen mit allseits üblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Dass Stuttgart zuletzt in der Liga etwas holprig unterwegs war und im Pokal mit enttäuschender Leistung ausgeschieden ist, ändert für ihn auch nichts an der Ausgangssituation. Ebenso nicht die möglichen personellen Rotationen bei Allianz MTV, die von einer Englischen Woche in die nächste getrieben werden. Auch Mateusz Zarczynski weiß, dass selbst in Stuttgarts zweiter Reihe jede Position qualitativ besser besetzt ist als in seinem ersten Sechser. Sicher etwas gestresst von den Reisestrapazen der letzten Wochen und von nicht immer wunschgemäßen Spielausgängen, aber dennoch mit etwas Freude wird Konstantin Bitter am Samstag die Riethsporthalle betreten. Gemeinsam mit Antonia Stautz ist es eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, wo sie sicher viele Freunde begrüßen werden. Für Bitter war es die erste Station als Cheftrainer in der Bundesliga und das Sprungbrett zu Deutschlands momentan bestem Verein im Damenvolleyball. Mit dem 3:1-Auswärtssieg am Mittwoch in der Championsleague beim rumänischen Vertreter CSO Voluntari hat der amtierende Meister wieder in die Erfolgsspur gefunden und wird diese auch in der Bundesliga beibehalten wollen. „Wir haben bei einem guten, kompakten Gegner gewonnen“, analysierte Stuttgarts Coach den Trip nach Rumänien. Gut für die Seele des Trainers, der Mannschaft und auch der eigenen Fans. Das Ausscheiden im DVV-Pokal in Potsdam zuvor war schon enttäuschend. „Wir haben in beiden Spielen in Potsdam nicht gut gespielt. Auch in Aachen haben wir nach einer 2:0-Führung den Deckel nicht gleich drauf gemacht. Uns ist in einigen Spielen etwas das Selbstverständnis abhandengekommen, dass wir in engen Situationen souverän bleiben“, weiß Konstantin Bitter, dass er mit der neuformierten und teils auf diesem Niveau unerfahrenen Mannschaft noch nicht da ist, wo er hinmöchte. Auch für Stuttgart ist es wie für Erfurt ein Reifeprozess – halt nur auf anderem Niveau. Für beide Kontrahenten könnte es am Samstag also ein positives Resümee geben, wenn der Favorit einen sicheren Sieg einfährt und der Außenseiter mit Selbstbewusstsein seinem Publikum eine starke Leistung darbietet. Vielleicht hilft es den Gastgeberinnen, sich nochmal einen Zusammenschnitt vom Auftritt in Schwerin anzuschauen.
29.Nov.24 / Stephan Siegl
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