Erfolgreiches PSV-Trio
Geschrieben von
y4u am
Sonntag, 09. April 2017
BOXEN: Ostsee-Pokal
/ PSV Erfurt
Stralsund. (09.Apr.17/ Nordmann) Vom 5. bis 9.April fand nunmehr zum 48. Mal
ohne Unterbrechung das wohl größte Nord-Derby im Boxen in den
Altersklassen Schüler und Kadetten in Stralsund statt. Gastgeber war
wie immer der Phoenix SV Stralsund. Ein hochrangiges Turnier mit
Teilnehmern aus fast allen Bundesländern sowie aus Polen, Russland,
Schweden, Tschechien und Dänemark. Kenner des Boxens wissen,
Ostsee-Pokal-Sieger sind sehr häufig in den darauffolgenden
Deutschen Meisterschaften auch tatsächlich Deutscher Meister
geworden. Deshalb wird dieses Turnier auch gern als Generalprobe dazu
gesehen. Insgesamt gingen 112 Sportler an den Start. Der
Landesverband Thüringen stellte eine Delegation mit neun Sportlern
auf, die allesamt ihr Bestes gaben und sich mit ihren Leistungen
keineswegs verstecken mussten. Auch wenn nicht jeder Kampf mit einem
Sieg beschieden werden konnte, so waren die kämpferischen Leistungen
gemessen an den Herausforderungen beachtlich. Von allen neun
Thüringern kehrten drei mit Bronze, einer mit Silber und zwei mit
Gold heim. Alle drei Erfurter Boxer vom PSV waren am Ende mit einer
Medaille geschmückt. Nils Richert-Zimmermann und Alick Altunova
(Bronze) waren vom Empor Bad Langensalza mit dabei. Collin Ostmann
(Gold) und Jan-Erik Schönrock (Silber) vom Nordhäuser SV, Dakhil
Jahel vom BC Erfurt "Thüringer
Löwen" und Lukas
Beck vom 1. SSV Saalfeld komplettierten die Mannschaft. Ahmed Dakaev
stieg für den PSV in der AK Kadetten bis 40 kg im Halbfinale gegen
Kenneth Vorbeck vom Landesverband und Gastgeber
Mecklenburg-Vorpommern in den Ring und erkämpfte sich trotz
vorangegangener zweiwöchiger Erkältungskrankheit und
dementsprechenden Trainingsrückstand eine respektable
Bronzemedaille. Er ist für Thüringen zur Deutschen Meisterschaft
der Kadetten Anfang Mai in Lindow aufgestellt, weil er trotzdem
überzeugt hat. In der Altersklasse Schüler bis 50 kg stellte sich,
im wahrsten Sinne des Wortes, unser Narek Simonyan (7 Kämpfe, 5
Siege) dem amtierenden Deutschen Meister Santino Franke (37 Kämpfe,
21 Siege) vom Landesverband Hamburg. Dieser hatte am Vortag einen
Sparring als Zusatztraining absolviert und seinen Gegner dort bereits
in der zweiten Runde zu Boden gebracht. Diese Strategie wollte er
auch gegen Narek so am Freitag umsetzen. Doch der hatte da ein
gewaltiges Wörtchen mitzureden und gab seinem absolut favorisierten
Gegner dazu keine Chance. Er fightete beherzt mit, konnte sogar die
eine oder andere Hand geschickt an Kopf und Körper von Santino
platzieren und nervte diesen damit so, dass er total frustriert war.
Am Ende landete nicht nur sehr verdient die Bronzemedaille um seinen
Hals, sondern, der Trainer des Hamburgers kam auch noch persönlich
zu ihm, um ihm für diesen Kampf zu gratulieren und ihm für seine
gezeigte Leistung sein vollstes Lob auszusprechen. Auch Trainer Frank
Nordmann kriegte den ein oder anderen Schulterklopfer von manch
anderem Trainer, die ihm seinen Respekt vor dieser kleinen
Kampfmaschine und seiner erbrachten Leistung zollen wollte. Den
respektabelsten Durchmarsch legte aber PSV-Newcomer und
Ostseepokal-Goldmedaillengewinner Djabrail Djabrailov hin. Den konnte
am Ende des Turniers keiner mehr übersehen! Am Donnerstag boxte er
im Viertelfinale in der AK Schüler bis 44,5 kg Niklas Wilß vom
Landesverband Mecklenburg-Vorpommern und erreichte bereits in Runde
zwei, gleich nach dem Gong eine kämpferische Aufgabe, die mit RSC
gewertet wurde. Er kam, boxte und siegte! Kurz, knapp, aber prägnant!
Damit setzte er schon einmal ein Achtungszeichen, denn den Burschen
hatte überhaupt noch keiner auf dem Radar. Selbst für den eigenen
Landesverband war er eine unbekannte, große Überraschung. Am
Freitag, seinem Finaltag, war die Aufgabe dann selbst, das sichere
Silber nach Möglichkeit zu vergolden. Er trat an gegen Mikail
Demirci vom zahlenmäßig und kämpferisch bärenstarken
Landesverband Nordrhein-Westfalen. Doch er boxte seinen völlig
verdutzten Gegner so gekonnt, schnell, raffiniert und geschickt aus,
dass dieser kaum einen Stich sah und auch total mit dieser Aufgabe
überfordert war. Die Goldmedaille, die Djabrail für diese Leistung
mehr als verdient entgegennehmen durfte, ließ ihn verständlicher
Weise übers ganze Gesicht strahlen. Leider muss er bis zu seiner
ersten Deutschen Meisterschaft noch ein ganzes Jahr warten, bis er
endlich als Kadett in den Ring steigen kann. Aber, dass sein Name
jetzt schon bei Trainern anderer Verbände im Gedächtnis bleiben
wird, dafür hat er zu diesem Ostseepokal nachdrücklich gesorgt. Ein
hochkarätiges Turnier, mit sehr viel Potential und gewinnbringend
für jeden Sportler und Trainer, der daran teilgenommen hat.
Thüringen hat sich stark präsentiert und darauf kann man ehrlich
stolz sein.
http://www.psv-erfurt.de/
09.Apr.17 / Nordmann - Foto: Nordmann
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