Die Welt ist eine Scheibe
Geschrieben von
y4u am
Dienstag, 03. Januar 2017
KOMMENTAR: Alti's
Timeout
Sie nennen sich "The
Power", "Mighty Mike" oder schlicht "Barney"
und sind wahre Künstler ihres Fachs. Aus 2,37 Metern Entfernung
treffen sie mit ihren Pfeilen nicht einfach nur ein an der Wand
hängendes rundes Board, sondern zelebrieren ihre Würfe spektakulär
in die dort befindlichen, nur acht Millimeter großen Double- und
Triple-Felder. Wer schon einmal Darts gespielt hat, wird genau
wissen, wie schwer es ist, so ein kleines Feld überhaupt mal zu
treffen. Für die Stars der Szene ist das selbstverständlich.
Reihenweise kann das Publikum sogar die "180" bejubeln, die
für die höchste Punktzahl einer Aufnahme mit drei Würfen steht.
Bei der jetzt zu Ende gegangenen Weltmeisterschaft des für den
Darts-Sport maßgebenden Verbandes PDC war das nicht anders.
Hochklassige Partien standen spätestens nach der zweiten Runde auf
der Tagesordnung. Herausragend war vor allem das zweite Halbfinale,
als der alles überstrahlende Holländer Michael van Gerwen seinen
Landsmann Raymond van Barneveld mit einem neuen
"3-Dart-Average-WM-Rekord" förmlich aus der Halle fegte.
Mit Halle ist übrigens der legendäre "Ally Pally"
(Spitzname für den Alexandra Palace) in London gemeint, der diesmal
mit auffällig vielen deutschen Fans gefüllt war. Oft konnte man am
Fernseher den für uns typischen Sprechgesang „Oh, wie ist das
schön“ hören. Was Deutschland betrifft, warten wir aber noch
vergebens auf einen Weltklassespieler. Den Besten, den wir zurzeit
haben, ist der "Maximiser" Max Hopp. Der ehemalige
Junioren-Weltmeister kam jedoch erneut nicht über die zweiten Runde
hinaus, schlug aber immerhin den etablierten "Dutch Destroyer"
Vincent van der Voort. Dieser steht aber auch im Schatten eines
Mannes, der in den letzten Monaten alles in Grund und Boden gespielt
hat: dem "mächtigen Michael" van Gerwen. Der ist nun
unumstrittener Champion, bezwang im Finale den schottischen
Titelverteidiger Gary Anderson souverän mit 7:3 Sätzen. Eine
Legende ist er damit allerdings noch nicht. Das ist der 56-jährige
Engländer Phil Taylor, der sich als insgesamt sechzehnfacher World
Champion trotz oder wegen seiner Viertelfinal-Pleite entschlossen
hat, weiter im Darts-Zirkus mitzumischen. Und das ist auch gut so,
denn Darts wird nicht nur in Deutschland immer populärer ...
02.Jan.17 / jal
Die Welt ist eine Scheibe
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